Gurudev

Zeit für Gewaltlosigkeit: Die Gewaltbereitschaft vor der Explosion entschärfen

Die aktuelle Schießerei an der Grundschule in Texas mit 21 Toten ist ein dramatischer Vorfall in einer Reihe von Tragödien mit Waffengewalt in den USA. Bei aller Betroffenheit scheint das Land weit entfernt von konkreten Schritten gegen die Macht der Waffenlobby zu sein. Wir wollen dieses Gewaltproblem von einer höheren Perspektive betrachten und verschiedene Aspekte mit einbeziehen. Folgende Gedanken zum Thema von Sri Sri Ravi Shankar wurden bereits 2015 erstmals veröffentlicht und haben leider seitdem nichts von ihrer Aktualität verloren.

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Das Problem der Vereinsamung im Schulalltag


Eine Gemeinsamkeit der meisten Amokläufer ist, daß ihnen aktives soziales Leben fehlte. Es ist wichtig zu erkennen, was im Bildungssystem fehlt, was eine Person so von der Gesellschaft trennt. Eine feindselige Umgebung in der Schule oder zu Hause, Mobbing, kann emotionale Narben hinterlassen, die zu destruktiven Tendenzen führen. Es ist von entscheidender Bedeutung, Kindern in der Schule ein integratives und unterstützendes Umfeld zu bieten. Lehrer spielen eine große Rolle bei der ganzheitlichen Entwicklung von Schülern. Bildung ist unvollständig, wenn sie keine Begeisterung und Wertschätzung für das Leben fördert. Eine breit angelegte und Werte-orientierte Bildung ist notwendig, um der aufwachsenden Generation eine umfassendere Vision zu eröffnen, Werte und Gewohnheiten zu vermitteln. Es muss ihnen geholfen werden, sich zu öffnen, neue Freunde zu finden und ein Gefühl der Sicherheit zu erlangen. Die Ausbildung muss zudem etwas beinhalten, das künftige Generationen vor sinnlosen Vorurteilen bewahrt.

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Lernen mit dem eigenen Denken umzugehen


Bei zu viel Stress entwickeln Kinder leicht destruktive Tendenzen. Durch die Informationsexplosion sind Kinder riesigen Mengen an Informationen ausgesetzt, die sie nicht so einfach verarbeiten können. Dies kann zu Unruhe und Aggression führen. Unbeachtet können diese Tendenzen zu destruktivem Verhalten führen.

Yoga, Meditation und Entwicklung sozialer Kompetenz sind erforderlich, um unsere Kinder mit Werkzeugen auszustatten, mit denen sie emotionalen Stress lösen können, lange bevor er für sie selbst oder andere schädlich wird.

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Zu viele Waffen


Als im 18. Jahrhundert der zweite Verfassungszusatz geschrieben wurde, mussten die Menschen damals bewaffnet sein, um Nahrung zu jagen und sich als Miliz vor Angriffen zu schützen. Obwohl dies heute nicht der Fall ist, wird die Freiheit, Waffen zu tragen, als Erbe der frühen amerikanischen Geschichte verherrlicht. Während jeder den verantwortungsvollen Waffenbesitz unterstützt, ist es nicht einfach, ihn durchzusetzen, und infolgedessen sind Waffen auch für instabile Menschen leicht verfügbar. Zu viele Schusswaffen tragen sicherlich zu Schießereien bei, und diese Vorfälle treiben die Menschen weiter dazu, aus Angst mehr Waffen zu kaufen. Das ist der Teufelskreis, in dem Amerika gefangen ist, den die Waffenlobby aber nicht anerkennen will, weil es um's Geschäft geht.

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Vertrauensdefizit


So wie Zellen eine individuelle Existenz haben und gleichzeitig Teil eines größeren Organismus sind, genauso ist es auch bei Menschen und Gemeinschaften. Wenn es auf zellulärer Ebene Konflikte gibt, wird der Organismus durch Krankheit gelähmt. Wenn die Leute denken, dass sie jederzeit angriffen werden können, wenn eine Regierung, die „vom Volk und für das Volk“ sein soll, gegen das Volk vorgehen kann, gibt es niemanden mehr, dem man vertrauen kann. Eine solche misstrauische soziale Atmosphäre ist potenziell selbstzerstörerisch.

Was eine Gesellschaft zusammenhält, ist der Glaube an die Güte der Menschen. Wenn dieser Glaube schwindet, kann die soziale Struktur, aufgrund von Paranoia, zu bröckeln beginnen. Höhere Werte können in der Gesellschaft nicht gedeihen, wenn Angst und Misstrauen vorherrschen. Während Gesetze Strafen verhängen können, können sie das Misstrauen unter den Menschen aber nicht beseitigen.

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Kraft der Gewaltlosigkeit


Ein Gefühl des Stolzes ist mit Gewaltausübung verbunden. Das müssen wir ändern. Wir müssen unseren künftigen Generationen zeigen, dass Gewaltlosigkeit eine enorme Kraft hat. Wenn Kinder durch Videospiele und Filme so viel Gewalt ausgesetzt sind, beginnen sie, dies auch im wirklichen Leben als normal anzusehen. Es bedarf kollektiver und ganzheitlicher Maßnahmen, um dies anzugehen. Veränderungen sind auf beiden Ebenen erforderlich, sowohl in der Gesetzgebung als auch in der Denkweise. Die politischen Entscheidungsträger, Intellektuellen und religiösen Führer müssen zusammenarbeiten, um die Menschen aufzuklären und die öffentliche Meinung gegen gewalttätige Spiele zu stärken.

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Die Zeiten ändern sich


Traditionen und soziale Bräuche müssen wiederbelebt und zeitgemäß aktualisiert werden. Während Kriminalität in allen Ländern üblich ist, sind die traditionelle Bindung an die Waffenkultur und die daraus entstehenden Probleme einzigartig in Amerika. Persönliche Rechte und Freiheit sind sicherlich wichtig, aber sie gegen das Allgemeinwohl abzuwägen, ist das Zeichen einer fortschrittlichen Kultur. Mit Waffen gewinnen die Menschen vielleicht ein individuelles Sicherheitsgefühl, aber vielleicht ist ihnen nicht bewusst, was sie als Gesellschaft kollektiv verlieren.

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