Sri Sri Ravi Shankar vermittelt im Ayodhya-Konflikt

5th Dezember 2019

Gurudev Sri Sri Ravi Shankar vermittelt im Ayodhya-Konflikt in Indien


Der Ayodhya-Konflikt in Indien war ein politischer, historischer und sozio-religiöser Streit, der sich auf ein Grundstück in der Stadt Ayodhya konzentrierte. Die zentrale Frage drehte sich um den Zugang zu diesem Ort - der traditionell unter Hindus als Geburtsort der Hindu-Gottheit Rama angesehen wird - die Geschichte um den Ort der Babri Moschee an diesem Ort und darum, ob ein früherer Hindu-Tempel abgerissen oder modifiziert wurde, um die Moschee zu schaffen. Im Jahr 1527 wurde durch einen muslimischen Eroberer eine Moschee dort erbaut. Hindus wiederum glaubten, dass zum Bau der Moschee ein Hindu Tempel abgerissen wurde und haben wiederum im Jahr 1992 diese Moschee gewaltvoll zerstört.

Allein im Jahr 1992 gab es Indien Infolge des Ereignisses mehr als 2000 Todesopfer auf Grund von Bombenattentaten und anderen gewaltvollen Aufständen.

Die Ayodhya Thematik war in Indien ein sehr sensibler, komplexer und mit sehr viel öffentlichem Interesse und Emotionen versehener Konflikt, sowohl innerhalb der Bevölkerung als auch der Medien, der sinnbildlich für das immer wiederkehrende Zerwürfnis zwischen Hindus und Muslimen in Indien stand. Jedes Wiederaufkeimen des Konfliktes drohte, die Spannungen und die Spaltung zwischen Hindus und Muslimen weiter zu befeuern.

Ein Urteil im Ayodhya Konflikt wurde vom obersten Gerichtshofs Indiens über Jahrzehnte hinweg immer wieder verschoben.  In der Gesellschaft und unter einigen der involvierten Gruppierungen wurden immer wieder Rufe laut, ein „Out of Court Settlement“, d.h. eine außergerichtliche Einigung zu erzielen, um  zu vermeiden, dass bei einem Richterspruch, der entweder den Hindus Recht geben würde oder den Muslimen, neue Gewalt aufkeimt und eine weitere Spaltung und Spannung zwischen Hindus und Muslimen in Indien verursacht.

Gurudev Sri Sri Ravi Shankar hat über viele Jahre hinweg appelliert und sich dafür eingesetzt, eine außergerichtliche Einigung zu finden, nähere Informationen in dieser Zeitleiste: https://www.srisriravishankar.org/wp-content/uploads/ayodhya-dispute-timeline.pdf

Letztendlich hat der Oberste Gerichtshof Indien formal eine Mediation in der Ayodhya Thematik angeordnet und Gurudev Sri Sri Ravi Shankar wurde Anfang 2019 offiziell vom Obersten Gerichtshof Indiens berufen, als einer von drei Mediatoren in dieser Thematik zu fungieren und eine friedliche, außergerichtliche Einigung zu erzielen. Die gesamte Mediation fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit und der Medien statt.

Gurudev Sri Sri Ravi Shankar wird – nicht nur in Indien – als ein erfahrener und neutraler Mediator angesehen, der in der Lage ist, die gegensätzlichen Parteien an einen Tisch zu bekommen und auf Grundlage des gandhischen Prinzips der Gewaltlosigkeit eine friedliche Einigung zu erzielen.

Das Vermittlungsgremium um Gurudev Sri Sri Ravi Shankar hat am 16. Oktober 2019 seinen Abschlussbericht beim Obersten Gerichtshof eingereicht, der Einzelheiten der Einigung zwischen den hinduistischen und den muslimischen Parteien enthielt. Das mit Spannung erwartete Urteil wurde schließlich am 9. November 2019 verkündet und so ein 500 Jahre alter Streit beigelegt. Viele Medien in Indien schreiben dem Einfluss Sri Sri Ravi Shankars als Mediator zu, dass dieser Konflikt friedlich gelöst werden konnte.

Nach Bekanntgabe des Urteils sagte Sri Sri: „Ich begrüße das historische Urteil des Obersten Gerichtshofs von ganzem Herzen. Das Urteil entspricht dem, was wir seit 2003 sprechen. Das Urteil wurde beiden Gemeinschaften gerecht und von Menschen aller Hintergründe begrüßt. Wir sollten uns dem Fortschritt nähern, die Harmonie der Gemeinschaft bewahren und der Welt ein Beispiel geben. “

Kurz nach der Verkündung des Urteils wurde Gurudev Sri Sri Ravi Shankar als Gastredner ins Europäische Parlament in Brüssel eingeladen, um über seinen Mediationsansatz, basierend auf der Lehre der Gewaltlosigkeit, und seine Erfahrungen u.a. im Ayodhya-Konflikt zu referieren.

Die Video-Aufnahme der Veranstaltung "From Meditation to Mediation" im Europäischen Parlament ist hier verfügbar: