Betrachte dein Leben selbst als spirituelle Praxis

25 Mai 2012 Turkey

Bangalore, India

F.: Guruji, in der Bhagavad Gita sagt Krishna: „Sowohl meine Geburt als auch meine Taten sind göttlich.“ Kannst du das bitte näher ausführen?
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:
Ja, wenn du Selbsterkenntnis erwirbst, empfindest du deine Geburt und deine Taten beide als göttlich. Dieses Verständnis wird dir zuteil. Sind Disziplin und Moral einmal in dir verankert, dann kannst du einfach keine Fehler mehr begehen. Kein einziges schlechtes Wort kommt mehr aus deinem Mund. In deinem Herzen gibt es keinen Hass und keine schlechten Gefühle jemandem gegenüber. Es kann einfach nicht geschehen, weil du alle anderen Menschen als einen Teil von dir betrachtest, als würden sie zu dir gehören. Das ist der Höhepunkt der Liebe.
Es ist ein Zustand der Liebe, bei dem es keinen Platz für negative Gefühle in deinem Herzen irgendjemandem gegenüber gibt. Wenn dieses Wissen, dieses Bewusstsein fest in dir gegründet ist, erfährst du das Selbst in der Zeit.

Schau, du musst im Leben eigentlich nur so viel verstehen: Was immer ich tue und was immer ich getan habe ist durch Inspiration des Göttlichen geschehen. Und diese Handlungen sollen dem Göttlichen übergeben werden.
Als Erstes musst du die Hingabe an das Göttliche spüren, denn dann kannst du die Mühelosigkeit selbst in deinen falschen Taten wahrnehmen.
Das bedeutet nicht, dass du über deine schlechten Taten und Unzulänglichkeiten hinwegsehen darfst. Wenn wir etwas Unrechtes getan haben, wenn Wünsche oder Verlangen zu Fehlern geführt haben, dann müssen wir auch eine Lösung dafür finden und Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern. Wenn du das berücksichtigst, wird es zu einem Stadium kommen, bei dem du diesen Zustand der Liebe erreichst und fühlst, dass alles vom Göttlichen inspiriert ist.

F.: Guruji, wie kann ich dich kennen, den Guru jenseits des Körpers? Wie kann ich den Guru verstehen? Mein Verständnis ist sehr eingeschränkt, wenn es um solche Dinge geht.
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:
Wenn du merkst, dass dein Verständnis unzureichend ist, ist das schon genug. Entspanne dich einfach und ruhe in deinem Selbst. Genau das ist Liebe. Liebe bedeutet: „Ich bin nicht verschieden von ihm, und er ist nicht verschieden von mir.”
Schau, wenn jemand ein Kind missbraucht, was sagt dann der Vater? „Wenn du mein Kind missbrauchst, bedeutet das, dass du mich missbraucht hast.“
Oder wenn du die Mutter oder den Vater einer Person missbrauchst, was wird sie dann sagen? „Meine Eltern zu missbrauchen ist dasselbe, wie mich zu missbrauchen.“ Sie wird protestieren, nicht wahr? Das bedeutet, dass Einheit besteht. Es ist ein Zeichen von Liebe, wenn Zusammengehörigkeit und ein Gefühl der Einheit bestehen.

F.: Wann immer ich spirituelle Übungen mache, wandert mein Geist überall umher. Was soll ich tun, um meinen Geist zu kontrollieren?
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:
Hör zu, du solltest dein Leben selbst als deine spirituelle Praxis betrachten. Betrachte dein ganzes Leben als spirituelle Übung. Wohin bewegt sich der Geist? Er geht dorthin, wo er Erfüllung findet. Wenn dein Geist das nächste Mal umherwandert, beobachte, ob er dorthin geht, wo er Erfüllung findet. Wenn du auf diese Weise beobachtest und Schlussfolgerungen ziehst, indem du das Wissen anwendest, wirst du feststellen, dass der Geist weder hier noch dort ist, und dadurch wird er still und beruhigt sich. Dann ruht er im Selbst. Aus diesem Grunde gibt es so viele Meditations CDs und Techniken, die wir benutzen können. Nutze sie. Meditation alleine wird jedoch nicht helfen. Wissen, das Hand in Hand mit Meditation geht, wird helfen, den Geist zur Ruhe zu bringen.

F.: Gurudev, wenn ein geliebter Mensch oder eine sehr nahestehende Person uns verlässt oder weggeht, wie können wir sie zurück in unser Leben bringen, besonders wenn wir auf dem Pfad sind?
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:
Wer weggegangen ist, ist an den richtigen Ort gegangen. Wann immer ein geliebter Mensch weggeht, soll uns das daran erinnern, dass das Leben begrenzt ist und enden wird. Verstehst du das? Ich werde ebenfalls eines Tages gehen müssen. Auch du wirst alles hinter dir lassen und gehen. In solchen Momenten bist du traurig. Dann sind Meditation, spirituelle Übungen und Satsang gut. Wenn du all diese Dinge praktizierst, wird es dir helfen, den Trennungsschmerz und die Sorgen zu überwinden.

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