Fragen und Antworten mit Sri Sri Ravi Shankar
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Q:
In meinem Geist gibt es nur eine Frage, die mich neugierig macht: Was ist Erfolg, und wie können wir vollkommen erfolgreich sein?
Sri Sri Ravi Shankar:
Das Zeichen von Erfolg ist ein Lächeln auf deinem Gesicht. Wenn du lächelst, weist das auf Erfolg hin, was auch immer geschehen mag.Q:
Was ist Verlangen? Wie kann man es steuern?
Sri Sri Ravi Shankar:
Verlangen ist der Wunsch nach Freude. Wenn du aber verstanden hast, dass du selbst die Quelle der Freude bist, dann verschwindet der Wunsch, das Verlangen. Aber weißt du, je mehr du das Verlangen anfachst, desto mehr wirst du von ihm eingenommen und desto mehr Schwierigkeiten bereitet es dir. In der Regel gibt es zwei Dinge, um das Verlangen unter Kontrolle zu halten: A) Man versucht, es zum Schweigen zu bringen.B) Man fördert es. Keine der beiden Möglichkeiten ist richtig. Nimm den Mittelweg. Beobachte deinen Geist. Leiste regelmäßig Seva [ehrenamtliche Tätigkeit], mache Sadhana [Yoga und Atemübungen] und nimm am Satsang teil [Musik und Wissen], dann wirst du sehen, wie dich dein Verlangen immer weniger quält.Q:
Was ist eine gute Handlung und was eine schlechte?
Sri Sri Ravi Shankar:
Eine gute Handlung ist eine, die auf lange Sicht Freude bringt, aber kurzzeitig Traurigkeit. Eine schlechte Handlung bringt auf lange Sicht Traurigkeit und nur kurzfristig Freude.Q:
Wie kann man jemandem vergeben, der einem etwas Schreckliches angetan hat?
Sri Sri Ravi Shankar:
Denk darüber nach: Möchtest du gern den Platz dieser Person einnehmen? Hättest du es gern, wenn die Leute dir Dinge aus der Vergangenheit vorhalten?Q:
Können auch Herzen heilen?
Sri Sri Ravi Shankar:
Selbstverständlich! Zuerst wird dein Herz heilen und dann wirst du in der Lage sein, auch die Herzen der anderen zu heilen.Q:
Was ist Geist? Wo ist er? Wie ist die Beziehung vom Geist zum Körper?
Sri Sri Ravi Shankar:
Der Geist ist der subtile Aspekt des Körpers und der Körper ist der gröbere Aspekt des Geistes. Was wir heute als Speisen zu uns nehmen, wird sich morgen in Geist verwandeln. Du bist, was du isst. Wenn Schüler oder Studenten zum Mittag ein üppiges Mahl zu sich nehmen, das aus schweren Speisen besteht, dann können sie dem Nachmittagsunterricht nicht aufmerksam folgen – das Essen beeinflusst also den Geist. [Im Teil-1-Kurs lernen wir mehr über den Körper und den Geist und die Quellen der Energie.]Q:
Vor meiner Heirat habe ich mich mit meinen Eltern gut verstanden, jetzt aber nicht mehr. Was soll ich tun?
Sri Sri Ravi Shankar:
Du solltest sie entweder überzeugen oder ihnen einfach nur deine Liebe zeigen und alles Negative, was zwischen euch steht, ignorieren. Die Liebe ist schon da, aber du musst sie ihnen von Zeit zu Zeit auch zeigen.Q:
Könntest du über die Beziehung von Logik zu Glauben sprechen?
Sri Sri Ravi Shankar:
Es ist in der Tat die Logik, die dir den Glauben näher bringt! Und die Logik ist es auch, die den Glauben zerbricht! Jemand glaubt zum Beispiel aufgrund früherer Erfahrungen logischerweise an die Wirkung eines Antibiotikums. Wenn man dann aber erfährt, dass Antibiotika auf lange Sicht schädlich für den Körper sind, wir sein Glaube daran durch Logik gebrochen. Es gibt eine andere Art von Glauben, die die Logik transzendiert. Das ist ein instinktives Gefühl, eine Intuition, die durch keine Logik erschüttert wird.Q:
Bitte sprich über Veränderungen.
Sri Sri Ravi Shankar:
Du fühlst, wie sich alles verändert. Deine Gefühle verändern sich, deine Umwelt, deine Freunde, deine Einstellung – alles verändert sich. Du fühlst also, dass alles sich verändert. Wie aber kannst du das fühlen? Das geht nur, weil da etwas ist, was sich nicht ändert. Das ist der Bezugspunkt für dich, der sich nie ändert und nur dadurch können wir feststellen, dass sich alles verändert. Du fühlst es nur vage … Gehe tief in dich und du wirst feststellen, dass dies dein „Selbst“ ist.Q:
Bitte sprich über Kindererziehung.
Sri Sri Ravi Shankar:
Wisst ihr, wenn ihr Eltern seid, dann entwickelt ihr euch sehr schnell. Ihr seid so leidenschaftlich, eure Aufmerksamkeit ist so scharf wie die eines Bodyguards, der eine berühmte Persönlichkeit beschützt. – ihr seid immer auf Trab. Das ist sehr gut, aber wenn ihr euch zu sehr um äußere Dinge sorgt, dann schnappen eure Kinder diese Sorgen auf. Und wenn ihr ruhig und gelassen seid, dann greifen eure Kinder das auch auf. Es ist besser, sich nicht vor den Kindern zu streiten. Tut keine Dinge, die nicht nett sind. Gebt ihnen stattdessen die Saat der Spiritualität. Weckt in ihnen den Impuls, etwas zu geben.